HÜRDEN UND HEMMNISSE BEIM WOHNUNGSBAU
Florian Streibl, Fraktionsvorsitzender: Seit der Coronapandemie sind gestiegene Energie- und Arbeitskosten massive Preistreiber im Bau. Weil die Bautätigkeit eingebrochen ist, steigen die Angebotsmieten weiter an. Auch die Immobilienpreise ziehen wieder an. Beide Entwicklungen sind besorgniserregend. Genau deshalb ist uns der Aus- tausch mit der Bau- und Immobilienwirtschaft so wichtig, um gemein- sam mit unseren Experten Lösungen auf den Weg zu bringen, die den Immobilienmarkt wieder in Schwung bringen.
Martin Behringer, baupolitischer Sprecher: Außerdem wollen wir geplante Gesetzesinitiativen mit den Betroffenen diskutieren – wie aktuell das Erste Modernisierungsgesetz des Freistaats, mit dem wir das Bauen in vielen Bereichen vereinfachen und dadurch kostengünstiger gestalten wollen.
Prof. Dr. Matthias Ottmann, Geschäftsführer Urban Progress GmbH: Für uns wäre auch wichtig zu wissen, wie der aktuelle Stand beim Gebäudetyp E ist. Wenn die Bauwirtschaft künftig einfacher, günstiger und schneller bauen dürfte, wäre das eine große Erleichterung, von der auch Käufer und Mieter profitieren würden.
Martin Behringer: Das sehen wir auch so. Deshalb stehen wir der geplanten Bundesinitiative für die Änderungen im Bauvertragsrecht positiv gegenüber.
Florian Streibl: Wir wollen Bauen zudem durch einen Abbau von Bürokratie erleichtern. Im Landtag haben wir dazu vor wenigen Monaten die Enquete-Kommission „Bürokratieabbau“ eingerichtet. Denn auch die umfangreichen und teils langwierigen Genehmigungsverfahren sind echte Kostentreiber.
Andreas Eisele, Präsident BFW Landesverband Bayern e.V.: Das würden wir sehr begrüßen. Man darf nicht vergessen, dass die extrem umfangreichen DIN-Normen von einem privatrechtlichen Verein gemacht werden.
Martin Behringer: Wir wissen, wo bei den Bauträgern der Schuh drückt. Deshalb gehen wir derzeit peu à peu die Bauvorschriften durch, um zu schauen, was wir vereinfachen können. Nehmen wir die Deckenstärke: Statt „Standard Plus“ muss „Standard“ ausreichen. Aber es braucht Mut, um zu vereinfachen.