Aktionsbündnis Ländlicher Raum
Zukunft der Wasserversorgung langfristig sicherstellen
Die Verständigung zwischen urbaner und ländlicher Bevölkerung verbessern und für die besonderen Bedürfnisse strukturschwacher Regionen werben: Das ist das Ziel des „Aktionsbündnis Ländlicher Raum“ (ALR), das unsere Fraktion als Reaktion auf die anhaltende Kritik an Bayerns Landwirten im Zuge des Artenschutz-Volksbegehrens gegründet hat. In Kitzingen haben sich unsere Abgeordneten zum ersten Vor-Ort-Termin seit Beginn der Corona-Pandemie getroffen. Thema des Austauschs: die Zukunft der Wasserversorgung in Unterfranken.
Die Region im Nordwesten Bayerns ist wie keine andere im Freistaat von zunehmender Wasserknappheit betroffen. Schon heute muss Wasser aus dem Donauraum nach Nordbayern gepumpt werden, um den steigenden Wasserbedarf zu decken. Vor allem fehlender Niederschlag, Starkregenereignisse und Trockenheit machen den Menschen in Unterfranken zu schaffen. Der Klimawandel wird das Problem in Zukunft noch verstärken – dabei sind die Kosten für die Überleitungen bereits heute erheblich. Hinzu kommt, dass ausgerechnet Unterfranken Heimat ist für viele Gemüsebauern, Weinbauern und Landwirte, deren Existenz unmittelbar von der Verfügbarkeit von Wasser abhängt. Dem Wasser- beziehungsweise Niedrigwassermanagement kommt deshalb eine Schlüsselrolle zu.
Wir wollen jetzt die Weichen stellen, um Unterfranken für die länger werdenden Trockenphasen zu rüsten und das Wassermanagement vor Ort auf neue Beine zu stellen
Deshalb wollen wir jetzt die Weichen stellen, um Unterfranken für die länger werdenden Trockenphasen zu rüsten und das Wassermanagement vor Ort auf neue Beine zu stellen. Dazu arbeiten wir bereits seit Längerem im engen Schulterschluss mit Umweltminister Thorsten Glauber, der sich bayernweit für Wasserschutz, Versorgungssicherheit sowie dezentrale Lösungen für Wasserrückhalt starkmacht. Das Umweltministerium hat dazu beispielsweise ein Pilotprogramm zur nachhaltigen und umweltgerechten landwirtschaftlichen Bewässerung der Zukunft gestartet. Mit insgesamt bis zu 40 Millionen Euro werden künftig vier Projekte unterstützt – drei davon in unterfränkischen Weinbaugebieten.
Wo derzeit besonderer Handlungsbedarf besteht, wollen wir in den nächsten Monaten mit den Betroffenen vor Ort diskutieren. Ziel dieser Treffen ist, gemeinsam Lösungsansätze zu erörtern und sich auf konkrete Maßnahmen zum Grundwassererhalt zu verständigen. Anschließend wollen wir diese Vorschläge dann als Anträge in den Landtag einbringen. Zudem planen wir weitere Treffen in anderen Bezirken. Denn es gibt in Bayern eine Vielzahl ländlicher Räume, die vor ganz unterschiedlichen Herausforderungen stehen.