Schwerpunkt ERSTE SCHRITTE
ERSTE SCHRITTE

Bayernweite Datengrundlage schaffen

Eine Reform, die den Namen verdient, kommt ohne eine umfassende Datengrundlage nicht aus. Insofern ist die geplante Krankenhausreform kaum mehr als ein Testballon im Blindflug. Denn Zahlen über Auslastung der Häuser, ihren Beitrag zur Notfallversorgung, medizinisches Leistungsspektrum und viele weitere nützliche Kennzahlen hat der Bund bislang nicht erhoben – obwohl diese Daten entscheidende Hinweise darauf geben, welche Kliniken für die Grundversorgung unbedingt zu erhalten sind.

Wir haben deshalb mit unserem Koalitionspartner vereinbart, selbst die notwendigen Zahlen und Daten zu beschaffen. Sie sollen eine tragfähige Grundlage bilden, auf der über die zukünftige Ausgestaltung der bayerischen Krankenhauslandschaft entschieden werden kann. Dazu ist bereits eine bayernweite Abfrage bei allen somatischen Krankenhäusern, also jenen Einrichtungen, die sich mit körperlichen und organischen Leiden und Krankheiten befassen (in Abgrenzung zu psychischen und funktionellen Krankheiten und Beschwerden), erfolgt. Ziel war dabei, standortgenau den jeweiligen Leistungsumfang der Häuser, mögliche künftige medizinische Angebote und vorhandene sowie entwickelbare Strukturen zur Notfallversorgung zu ermitteln.

Wir können es uns nicht leisten, dass die Krankenhausreform zum Risiko für die Versorgung auf dem Land wird.

Die Ergebnisse dieser Selbsteinschätzung werden derzeit ausgewertet und sollen zeitnah zur Verfügung stehen. Sie werden dann die Basis für etwaige Umstrukturierungs- und Anpassungsüberlegungen auf regionaler Ebene bilden. Denn mit den von den Krankenhäusern angelieferten Daten schaffen wir die notwendige Transparenz über die aktuelle Versorgungslage und erleichtern den Krankenhausträgern die Abwägung über mögliche Anpassungen und Neuausrichtungen der Versorgungsstrukturen – auch im Bereich der Notfallversorgung.

Diese seriöse, weil faktenbasierte Folgenabschätzung ist wichtig, um insbesondere jene Häuser zu erhalten, die eigentlich Lauterbachs Kahlschlag-Plänen zum Opfern fallen würden, für bestimmte Regionen aber systemrelevant sind. Denn wir können es uns schlicht nicht leisten, dass die Krankenhausreform zum Risiko für die Versorgung auf dem Land wird. Das wäre eine enorme Schwächung der gesundheitlichen Versorgung in den eher ländlich geprägten Regionen und ist mit unserem Ziel, für gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Teilen Bayern zu sorgen, nicht vereinbar.

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