Schwerpunkt LEITPLANKEN
LEITPLANKEN

Leistungen und Strukturen effizienter nutzen

Langfristiges Ziel einer Krankenhausreform muss sein, die vorhandenen Strukturen sowie bestehende oder geplante medizinische Leistungen sinnvoll zu nutzen, statt immer mehr Geld in ein ineffizientes System zu stecken. Eine grundlegende Neustrukturierung des Gesundheitssystems und eine effizientere Nutzung der vorhandenen Ressourcen können aber nur gelingen, wenn es allgemeinverbindliche und klare Leitplanken bei der Erbringung und Inanspruchnahme medizinischer Leistungen gibt.

Wir haben mit unserem Koalitionspartner verabredet, dass das Bayerische Gesundheitsministerium Hinweise formulieren wird, mittels derer künftig vorzuhaltende medizinische Leistungen – auch im Bereich der Notfallversorgung – festgelegt werden. Zu den erforderlichen Angeboten – gerade auch im ländlichen Raum – zählen demnach insbesondere folgende medizinische Leistungen: Geburtshilfe, Pädiatrie, Allgemeine Innere Medizin und Allgemeine Chirurgie. Auch die angemessene Versorgung und Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen durch entsprechende Krankenhäuser mit einer umfassenden Notfallversorgung sind für uns zentrale Anliegen, die in den Leitplanken entsprechend abgebildet werden sollen.

Es ist für eine hochwertige Patientenversorgung unabdingbar, dass die Rettungsdienste im Notfall schnell die nächste Klinik erreichen. 

Darüber hinaus wird das Gesundheitsministerium auch Hinweise zu Erreichbarkeiten und dem Grad der Betroffenheit in der Bevölkerung formulieren. Denn es ist für eine hochwertige Patientenversorgung unabdingbar, dass die Rettungsdienste im Notfall schnell die nächste Klinik erreichen. Gerade weil durch die zu erwartenden Standortverlagerungen und -schließungen Verschlechterungen bezüglich der Transport- und Bindezeiten von Rettungsdiensten entstehen werden, wird die Vernetzung von Leitstellen und die Bereitstellung von Rettungshubschraubern (Bayern verfügt über mehr als jedes andere Bundesland) umso mehr an Bedeutung gewinnen. Gleiches gilt für das bereits laufende TRUST-Projekt, dessen Datengrundlage die bedarfsangepasste Vorhaltung von Rettungsmitteln erleichtert.

Wir als FREIE WÄHLER-Fraktion haben auch in Gesprächen mit unserem Koalitionspartner sehr deutlich gemacht, dass wir eine Zweiklassengesellschaft bei der Gesundheitsversorgung entschieden ablehnen. Ein Notfall auf dem Land muss genauso schnell behandelt werden wie in den Städten und Metropolregionen. Die geplanten Leitplanken sollen daher einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Notfallversorgung bei allen anstehenden Umstrukturierungsprozessen mit zu berücksichtigen.

Das könnte Sie auch interessieren: