„Die Medien sind staatlich gesteuert und verbreiten die Unwahrheit, um die Bevölkerung zu täuschen.“
Fakt ist: In Deutschland ist die Pressefreiheit im Grundgesetz geschützt, das heißt Journalisten entscheiden frei und unabhängig, was in die Öffentlichkeit gelangt. Der Vorwurf, die Zeitungen und Rundfunkanstalten in Deutschland seien „Systemmedien“ und Teil der „Lügenpresse“, ist daher absurd, aber nicht neu: Schon Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels diffamierte der Nazi-Ideologie entgegenstehende Zeitungen als „vom Weltjudentum gesteuerte Lügenpresse“. Auch im DDR-Fernsehen wetterten Moderatoren gegen die „kapitalistische Lügenpresse“ der Bundesrepublik – ein beliebter Generalvorwurf also, mit dem ein klassisches Freund-Feind-Schema bedient wird. An eine gleichgeschaltete „Staatspresse“ glauben nämlich vor allem die, die ihre Ansichten in den Medien nicht repräsentiert sehen. Wenn die „Mainstream-Medien“ ein vielfältiges, buntes Deutschland als normal präsentieren, kommt das rechtspopulistische Weltbild schnell an seine Grenzen.