Gegen den Ärztemangel
Wir haben die Hochschulzulassung für den Studiengang Medizin in Bayern auf ganz neue Beine gestellt und eine deutliche Aufwertung der Studieneignung und insbesondere der beruflichen Vorerfahrung im Hochschulzulassungsverfahren erreicht. Das kommt insbesondere auch Studierwilligen aus bildungsferneren Haushalten zugute, deren Abiturnoten häufig weniger gut sind. Zudem haben wir 2.000 neue Studienplätze im Fachbereich Humanmedizin geschaffen, um der weiterhin hohen Nachfrage nach Ärzten Rechnung zu tragen.
Mehr Ärzte auf dem Land
Seit dem Wintersemester 2020/2021 werden 5,8 Prozent aller bayerischen Medizin-Studienplätze an Bewerberinnen und Bewerber vergeben, die sich verpflichten, später als Hausärztin bzw. Hausarzt in einem Gebiet mit Unterversorgung zu arbeiten. Neben dieser Landarztquote haben wir eine Landarztprämie in Höhe von 60.000 Euro pro Antrag auf den Weg gebracht, von der mittlerweile auch Ärztinnen und Ärzte, die in medizinischen Versorgungszentren tätig sind, profitieren können. Zudem haben wir mit dem neuen Medizincampus Niederbayern einen echten Meilenstein für eine bessere ärztliche Versorgung in Ostbayern gesetzt.
Attraktive Rahmenbedingungen für Hebammen
Um die Ausbildung zur Hebamme attraktiver zu machen und die wohnortnahe Geburtshilfe für die Zukunft abzusichern, können sich in Bayern angehende Geburtshelfer an drei Hochschulen ausbilden lassen. Mit der Schulgeldbefreiung für Heilberufe sorgen wir seit dem Schulhalbjahr 2018/2019 für finanzielle Entlastung schon während der Ausbildung – davon profitieren neben Physio- und Ergotherapeutinnen und -therapeuten auch angehende Geburtshelferinnen und -helfer. Zudem haben wir ein Gründerpaket für Hebammen mit einer Niederlassungsprämie in Höhe von 5.000 Euro für freiberufliche Hebammen geschnürt.
Für eine wohnortnahe Krankenhausstruktur
Mit dem Modellprojekt „Intersektorale Gesundheitszentren“ (IGZ) implementieren wir in Bayern neue Ansätze zur gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung im ambulanten Bereich. Zudem haben wir uns schon während der Corona-Pandemie für die Einführung einer Sockelfinanzierung eingesetzt, um kleine Krankenhäuser dauerhaft finanziell zu entlasten. Darüber hinaus haben wir im Bundesrat wiederholt eine grundlegende Überarbeitung des 2004 eingeführten Fallpauschalen-Systems gefor- dert – mit Erfolg: Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat mittlerweile eine umfassende Finanzierungsreform in Aussicht gestellt.
Sicherheit in der Arzneimittelversorgung
Wir setzen uns für eine Überarbeitung des Rabattverträge-Systems ein: Ziel ist, dass Krankenkassen Rabattverträge künftig mit mindestens drei Arzneimittelherstellern schließen müssen. Mit bayerischen Investitionsförderungen schaffen wir die Rahmenbedingungen, um Technologie-Upgrades bei der Wirkstoff- und Arzneimittelproduktion zu ermöglichen. Im Bundesrat kämpfen wir für eine Rückverlagerung der Arzneimittelproduktion nach Deutschland und Bayern, um langfristig die Versorgungssicher- heit zu verbessern. Aktuell stemmen wir uns außerdem gegen die geplante automatische Substitution im Bereich der Biologika. Damit Medikationsfehler auch zukünftig vermieden werden, halten wir es für unabdingbar, dass die Umstellung von einem Präparat auf ein anderes auch weiterhin ärztlich initiiert und begleitet wird.