Es ist eine Gemengelage, die alarmiert: Die Kosten für Baustoffe sind 2021 so stark gestiegen wie noch nie zuvor seit 1949. Gleichzeitig schrauben sich die Zinsen für Immobilienkredite in die Höhe, während die nach wie vor hohe Inflation die Reallöhne in Bayern schrumpfen lässt. Im Freistaat fehlen Zehntausende Wohnungen, während der Zuzug ins schönste Bundesland nicht abreißt und nach wie vor Asylsuchende ins Land kommen. Mieten sind in den Metropolen selbst für „Standard“-Wohnungen kaum noch bezahlbar. So machte erst kürzlich eine Geschichte die Runde, wonach eine 88 Quadratmeter große Wohnung in München-Bogenhausen in einem Immobilienportal für atemraubende 2630 Euro pro Monat feilgeboten wurde.
Hinzu kommen die schwindelerregend hohen Energiepreise, die die Wohnnebenkosten weiter in die Höhe treiben. Und dann sind da noch die aberwitzigen Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der den Öl- und Gasheizungen kurzfristig den Garaus machen will, sowie der Vorstoß der EU, wonach es schon bald eine energetische Sanierungspflicht für alte Gebäude geben soll. Längst ist eingetreten, wovor der Mieterbund schon vor einem Jahrzehnt gewarnt hat: Wohnen ist zum Luxusgut geworden – und das in einem Land, in dem schon vor über hundert Jahren das staatliche Ziel, „jedem Deutschen eine gesunde Wohnung“ zu sichern, Eingang in die damalige Weimarer Verfassung fand.
Fakt ist: Wenn die Bundesregierung jetzt nicht endlich aufwacht und handelt, werden junge Familien, einkommensschwächere Bürgerinnen und Bürger sowie Rentnerhaushalte, aber auch Normalverdiener das Wohnen selbst in ländlich geprägten Räumen künftig nicht mehr bezahlen können. Als FREIE WÄHLER-Fraktion fordern wir bereits seit Jahren, dass Wohnen bezahlbar bleiben muss. Es darf nicht sein, dass immer mehr Menschen sich die hohen Mieten nicht mehr leisten können oder den Traum vom eigenen Häuschen beerdigen müssen, weil die Kosten dafür davongaloppieren.
Jetzt rächt sich, dass der Bund die Engpässe auf dem Wohnungsmarkt jahrelang ignoriert und die Bekämpfung von ungerechtfertigten Mietsteigerungen verschlafen hat. Dass nun aber ausgerechnet eine vermeintliche soziale Bundesregierung durch immer neue Bauauflagen den investorengebundenen Neubau hemmt, statt – auch angesichts der stark anschwellenden Migration – den Wohnungsbau gezielt anzukurbeln, setzt dem Ganzen die Krone auf.
Wir sagen deshalb aus voller Überzeugung: Es reicht! Wohnen ist kein Luxus, sondern muss bezahlbar sein! Unser Ziel als Landtagsfraktion ist deshalb ein breit angelegtes Maßnahmenbündel, um den Wohnungsbau voranzutreiben, energetische Sanierung zu fördern statt einzufordern und die Wohneigentümer durch Steuersenkungen gezielt zu entlasten.