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Antragspaket #KeinDurchschnitt

Weibliche Genitalverstümmelung - Bessere medizinische Versorgung und mehr Prävention sind überfällig

Weltweit sind mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen durch Beschneidungen verstümmelt. Allein in Bayern gibt es über 17.500 Opfer, etwa 3.200 Mädchen sind gefährdet. Mit einem umfangreichen Antragspaket wollen wir Frauen besser vor grausamen Beschneidungen schützen und die medizinische Versorgung ausweiten und verbessern.

Die Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen (FGM) ist eine grausame Menschenrechtsverletzung mit schwerwiegenden körperlichen und seelischen Folgen für die Betroffenen. Die Opfer leiden häufig ihr ganzes Leben unter den Langzeitfolgen der gefährlichen Eingriffe, die in ihren Heimatländern meist von medizinischen Laien durchgeführt werden. Weil wir diesen Gewaltakt an Frauen und Mädchen nicht akzeptieren, haben wir ein umfassendes Antragspaket eingebracht, um die gesundheitliche Versorgung von Betroffenen zu verbessern und junge Frauen und Mädchen besser zu schützen.

Konkret fordern wir, die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten im Bereich der Genitalverstümmelung zu verbessern sowie das Bayerische Präventions- und Beratungsnetzwerk im Bereich „weibliche Genitalbeschneidung“ auszubauen – insbesondere auch im ländlichen Raum. Zudem setzen wir uns dafür ein, die Vergütung und Abrechnungsmodalitä- ten bei der Behandlung von Frauen und Mädchen, die von FGM betroffen sind, so anzupassen, dass sie dem Mehraufwand der Ärztinnen und Ärzte auch gerecht werden. Denn die Behandlung bedarf mehr Zeit und besonders viel Sensibilität.

Bei der Vorstellung unseres Antragspakets hat unsere gesundheits­ und sozialpolitische Sprecherin Susann Enders auch die Petition „#KeinDurchschnitt: Für eine faire medizinische Versorgung genitalverstümmelter Patientinnen“ des Vereins NALA e.V. entgegengenommen.

Die Opfer leiden häufig ihr ganzes Leben unter den Langzeitfolgen der gefährlichen Eingriffe, die in ihren Heimatländern meist von medizinischen Laien durchgeführt werden.

Darüber hinaus setzen wir uns für eine stärkere Sensibilisierung aller betroffenen Fachkräfte – darunter Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Jugendämter sowie Polizistinnen und Polizisten – ein. Wir brauchen aber auch mehr Präventions- und ärztliche Beratungsangebote, die wir über einen eigens aufgelegten Hilfsfonds fördern werden. Dieser wird nicht nur vom Staat finanziert, sondern es soll auch Privatleuten oder Institutionen möglich sein, diesen zu unterstützen. Ziel ist es, gesamtgesellschaftlich gegen Genitalverstümmelung vorzugehen.

Daneben werden im Rahmen des bayerischen Gewaltschutz- und Präventionskonzepts bereits zahlreiche vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Genitalverstümmelung unterstützt. Außerdem wird in Bayern aktuell eine Infrastruktur mit Beratungs-, Vernetzungs- und Schulungsangeboten auf- und ausgebaut. Unser Ziel ist es, dass darüber hinausgehende Maßnahmen zur Prävention weiblicher Genitalverstümmelung künftig ebenfalls gefördert werden.


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