Ab Januar 2025 wird es für Urlaubsreisende und den Schwerlastverkehr eng auf der Fahrt von Bayern nach Italien und Österreich. Denn die Luegbrücke auf der Brennerroute in Tirol muss umfangreich saniert werden – und wird dann größtenteils nur einspurig befahrbar sein. Die Baumaßnahme ist nicht die erste politische Entscheidung, die den bayerischen Logistikern zusetzt.
Die Liste der Herausforderungen für bayerische Transport- und Logistikunternehmen wird länger: Bereits seit geraumer Zeit sorgen diverse Baustellen auf der Brenner- und Tauernautobahn für deutlich längere Reisezeiten. Hinzu kommen erschwerend Lkw-Fahrverbote der Tiroler Landesregierung auf mehreren Landesstraßen und dem niederrangigen Straßennetz in den Grenzbezirken Innsbruck und Innsbruck Land, die inzwischen auch von der EU-Kommission als ungerechtfertigte Einschränkung des freien Warenverkehrs beurteilt werden.
Und dann ist da das Nachtfahrverbot: Während Spediteure aus dem - Tiroler Inntal auch nachts ihre Standorte anfahren oder von dort Fahrten antreten dürfen, ist das der Konkurrenz aus den bayerischen Grenzlandkreisen untersagt. Das ist eine erhebliche Benachteiligung bayerischer Transportunternehmen gegenüber ihren österreichischen Wettbewerbern, die zu Recht für Verärgerung bei den bayerischen Spediteuren sorgt und die wir schon lange scharf kritisieren. Denn all diese Einschränkungen sind für die Transport- und Logistikunternehmen enorme Kostentreiber.
Auch wegen der bevorstehende Korridorsanierung auf der Bahnstrecke München – Rosenheim – Salzburg im Jahr 2027, den andauernden Bauarbeiten auf der Tauernautobahn und der anstehenden Sanierung der Lueg-brücke ist keine Entspannung der Situation zu erwarten. Vor diesem Hintergrund muss der Dialog aller Beteiligten zur Verbesserungen des Alpentransits intensiviert werden.
Gerade über die Lkw- Fahrverbote müssen dringend Gespräche geführt werden.
Gerade über die Lkw-Fahrverbote müssen dringend Gespräche geführt werden. Das haben wir auch beim Bayerischen Verkehrsminister angemahnt, den wir vor Kurzem im Verkehrsausschuss um einen Bericht zum Alpentransit gebeten hatten.
Gleichwohl gilt: Der grenzüberschreitende Verkehr ist zuvorderst Angelegenheit des Bundes. Bislang sind die Anliegen der Menschen in Bayern jedoch links liegen gelassen worden. Dabei geht es nicht nur um Anwohner, Urlauber, Pendler und das Transportgewerbe, sondern um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Bayerns und Deutschlands insgesamt. Denn wenn der Warenverkehr über die Alpen ausgebremst wird, schadet das der Wirtschaft in ihrer ganzen Breite. Deswegen werden wir auch im Bund weiterhin den Finger in die Wunde legen. Insbesondere muss der Bund ausreichend Geld für die Sanierung und den Ausbau der Autobahnen in Bayern bereitstellen, um einen Verkehrskollaps zu vermeiden.