ARBEITSENTLASTUNG FÜR GRUND- UND MITTELSCHULLEHRER

WENIGER DOKUMENTATION = MEHR ZEIT FÜR WISSENSVERMITTLUNG

Lehrkräfte müssen heute viel mehr Aufgaben wahrnehmen als noch vor einem Jahrzehnt. Zum Lehren kommen Verwalten, Beraten, Betreuen und Beurteilen hinzu. Doch das Verfassen von ausführlichen Berichtszeugnissen geht mit einem großen zeitlichen Aufwand einher. Angesichts der steigenden Arbeitsbelastung von Lehrerinnen und Lehrern wollen wir die Zeugnisse an den Grund- und Mittelschulen vereinfachen. 

Konkret haben wir erwirkt, dass die Zeugnismodalitäten der Jahrgangsstufen 5 und 6 an Mittelschulen sowie der 4. Klasse an Grundschulen geändert werden. Die auf unsere Initiative gemeinsam mit unserem Koalitionspartner eingebrachten Anträge sind im Bildungsausschuss bereits beschlossen worden. Sie werden gewährleisten, dass die Lehrerinnen und Lehrer ihren Fokus künftig noch stärker auf die so wichtige Wissensvermittlung legen können.

Dazu wird der Freistaat den Lehrkräften Pflichten zu detaillierten Bemerkungen über die Lernentwicklung ihrer Schü- lerinnen und Schüler erlassen, wo dies möglich und sinnvoll ist. Das betrifft in der 4. Jahrgangsstufe etwa Aussagen zum Kompetenzerwerb in den Fächern und zur individuellen Lernentwicklung im Jahreszeugnis der vierten Klasse. Hier sind Beratungen zur Lernentwicklung in der allgemeinen Schullaufbahn ohnehin bereits umfassend verankert. Mit dem Verzicht auf zusätzliche Informationen im Jahreszeugnis der 4. Jahrgangsstufe möchten wir unseren Lehrkräften mehr Freiraum geben.

Zudem sollen die Mittelschulzeugnisse der Jahrgangsstufen 5 und 6 an die Zeugnisse ab der 7. Klasse angeglichen werden. Hier soll künftig die Lehrerkonferenz im Einvernehmen mit dem Schulforum entscheiden, ob zusätzliche Aussagen zur Lernentwicklung in den Fächern Deutsch oder Deutsch als Zweitsprache, Mathematik und Englisch getroffen werden müssen – so, wie es bisher bereits bei den übrigen Fächern Standard ist. Damit stärken wir die Eigenverantwortung der Schulen und entlasten die Lehrkräfte, damit sie bei der Vermittlung der Grundkompetenzen noch bessere Arbeit leisten können.

Bereits zum Schuljahr 2020/2021 ermöglichte das Bayerische Kultusministerium nach Beratungen mit der Schulfamilie Erleichterungen in Bezug auf die Grundschulzeugnisse, ohne eine aussagekräftige Rückmeldung der Lernentwicklung an die Eltern zu beeinträchtigen. Genau da möchten wir als Fraktion anknüpfen.