WENIGER MEHRWERTSTEUER, BESSERE INFRASTRUKTUR UND MEHR DIGITALISIERUNG

Einmalige Natur- und Kulturlandschaften, unzählige Denkmäler und Sehenswürdigkeiten und die unvergleichliche Wirtshauskultur machen Bayern zu Recht zu Deutschlands Tourismusdestination Nummer eins. In wirtschaftlicher Hinsicht bedeutet das: Der Tourismus ist ein echter Treiber für Wachstum, Wohlstand und Entwicklung im Freistaat. Damit das so bleibt, hat unsere Fraktion einen umfassenden Fünf-Punkte- Maßnahmenplan zur Stärkung des Tourismusstandorts Bayern beschlossen.

Einige Fakten vorneweg: Mit über hundert Millionen Übernachtungen und knapp vierzig Millionen Gästeankünften lag Bayern im Jahr 2023 nahezu auf Vor-Pandemie-Niveau. Trotz gestiegener Energiepreise, hoher Inflation und einer unsicheren Weltwirtschaft konnte der Freistaat seinen Status als Deutschlands beliebtestes Reiseziel behaupten. Laut dem Tourismus-Satellitenkonto trugen die Gäste im Jahr 2019 47,5 Milliarden Euro zum touristischen Konsum bei, was eine Bruttowertschöpfung von 28,2 Milliarden Euro bedeutet – rund 4,9 Prozent der gesamten bayerischen Wirtschaftsleistung. Zudem sichert der Tourismus in Bayern über 548.000 Arbeitsplätze und erweist sich damit als eine der bedeutendsten Beschäftigungsquellen im Freistaat.

Allerdings zeigen sich insbesondere in Ostbayern auch große strukturelle Herausforderungen, die durch gezielte Maß- nahmen angegangen werden müssen: Regionen wie der Bayerische Wald und das Golf- und Thermenland haben ihre Übernachtungszahlen auch 2023 nicht auf Vor-Corona-Niveau gebracht und verzeichneten Rückgänge von minus 8,5 Prozent und sogar minus 9,7 Prozent. Hinzu kommen weitere Herausforderungen, etwa die Nachwirkungen der Coronapandemie. Auch der Klimawandel verlangt Anpassungen beim Wintersport. Und die Digitalisierung sorgt in rasantem Tempo für neue Möglichkeiten und Trends im Tourismus. All diese Herausforderungen und Aufgaben wollen wir mit unserem Fünf-Punkte-Plan angehen.

Unser Ziel ist klar: Wir wollen den bayerischen Tourismus stärken und zukunftsfähig gestalten, denn er schafft Arbeitsplätze, stützt unsere Gastronomie und Hotellerie und ist ein entscheidender Faktor für den Wohlstand in unseren ländlichen Regionen.

Bereits in der vergangenen Legislaturperiode haben die „Tourismusoffensive Bayern“ sowie das Programm „Digitales Gästeerlebnis Bayern“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums dafür wichtige Impulse gesetzt. Diesen erfolgreichen Weg werden wir konsequent weitergehen.

1. MEHRWERTSTEUERSATZ AUF SIEBEN PROZENT SENKEN

Die Gastronomie ist nicht nur das Gesicht des bayerischen Tourismus, sondern auch eine der am härtesten von der Pandemie betroffenen Branchen. Eine dauerhafte Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf sieben Prozent halten wir deshalb für unerlässlich, um den Gaststätten Spielraum für Investitionen in Qualität, Personal und Modernisierung zu bieten. So können nicht nur Arbeitsplätze gesichert, sondern auch die Attraktivität Bayerns als Reiseziel kann weiter gesteigert werden.

2. Infrastruktur im ländlichen Raum stärken

Der ländliche Raum ist das Rückgrat des bayerischen Tourismus. Investitionen in die touristische Infrastruktur dieser Regionen sind deshalb unabdingbar, wenn wir den bayerischen Tourismus stärken und zukunftsfähig aufstellen wollen. Um die Attraktivität der ländlichen Gebiete für Gäste zu steigern, müssen der öffentliche Nahverkehr ausgebaut, Wander- und Radwege gebaut und instand gehalten sowie mehr E-Ladestationen bereitgestellt werden. Zudem brauchen besonders strukturschwache Regionen zusätzliche staatliche Förderungen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

3. Interessen der einheimischen Bevölkerung wahren

Gleichzeitig gilt: Die Stärkung touristischer Angebote darf nicht zulasten der ländlichen Bevölkerung gehen. Deshalb setzen wir uns ein für eine integrative und nachhaltige Regionalentwicklung, die die Lebensqualität der Einheimischen und die touristische Infrastruktur gleichermaßen verbessert. Wir müssen sicherstellen, dass der Tourismus den ländlichen Raum bereichert, ohne die Bedürfnisse der Einheimischen zu übergehen.

4. Bayern zur Ganzjahresdestination weiterentwickeln

Unsere Aufgabe ist es weiterhin, den Tourismus so zu diversifizieren, dass der Freistaat ganzjährig attraktiv bleibt. Bayern ist ohne den Wintertourismus nicht denkbar, dennoch benötigen wir ebenso eine verstärkte Förderung von alternativen touristischen Angeboten – im Sommer mit Rad- und Wanderwegen, Klettergärten oder kulturellen Veranstaltungen. Im Winter müssen wir innovative Lösungen finden, wie etwa die Optimierung von Beschneiungsanlagen oder den Ausbau von Wellness- und Gesundheitstourismus.

5. Digitalisierungsschub für touristische Angebote

Wir wollen unsere Tourismusbetriebe bei der Implementierung digitaler Lösungen unterstützen, um das Gästeerlebnis noch weiter zu verbessern. Der Tourismus in Bayern kann maßgeblich von der digitalen Transformation profitieren. Digitale Buchungs- und Verwaltungssysteme sowie KI-gestützte Serviceangebote können den Gästeservice unterstützen und Abläufe moderner gestalten. Dabei hilft der Einsatz von KI, den Service zu optimieren und Gästen ein maßgeschneidertes Erlebnis zu bieten.

WENIGER MEHRWERTSTEUER, BESSERE INFRASTRUKTUR UND MEHR DIGITALISIERUNG

1. MEHRWERTSTEUERSATZ AUF SIEBEN PROZENT SENKEN

2. Infrastruktur im ­ ländlichen Raum stärken

3. Interessen der einheimischen Bevölkerung wahren

4. Bayern zur Ganzjahresdestination weiterentwickeln

5. Digitalisierungsschub für touristische Angebote

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