Bayern als Spitzenstandort der deutschen Games-Branche erhalten
Die Games-Branche in Deutschland fristet bislang ein Nischendasein. Dabei generiert sie hohe Umsätze und steht wie kaum ein anderer Wirtschaftsbereich für innovative Lösungen. Beim Besuch der Gamescom-Messe in Köln haben wir uns von der Innovationskraft der Branche selbst überzeugt.
Noch nie zuvor haben so viele Menschen in Deutschland Games, also digitale Spiele, gespielt wie im laufenden Jahr. 60 Prozent der Deutschen im Alter von 6 bis 69 Jahren spielen Videospiele, das sind rund 37,5 Millionen Menschen. Und: Immer mehr ältere Menschen greifen regelmäßig zur Konsole oder zum Handy, um zu gamen. Diese Entwicklung lässt sich auch an den beeindruckenden Umsätzen der Branche ablesen: Fast zehn Milliarden Euro haben deutsche Spieleentwickler im Jahr 2024 erwirtschaftet – kein anderes europäisches Land kann da mithalten. Gute Gründe also, die Games-Branche als zukunftsträchtigen Wirtschaftssektor ernst zu nehmen.
Mit einer der stärksten politischen Delegationen aus Deutschland haben wir deshalb im August die Gamescom-Messe in Köln besucht und einmal mehr gesehen: Games sind nicht nur gute Unterhaltung, sondern sie helfen auch bei der Entwicklung neuer Technologien – etwa für die Raumfahrt – und sind ein wichtiges Kulturgut. Bayern und Deutschland wollen wir deshalb als starken Games-Standort weiterentwickeln. Auch auf bayerische Initiative hin wurden im Bundeshaushalt nun deutlich mehr Mittel dafür eingeplant. Das Geld ist gut investiert – zeigen doch Studien, dass ein Förder-Euro beinahe das Fünffache an Investitionen auslöst.
Auch sollte die Förderung langfristig so umgestaltet werden, dass Games-Entwicklungen vor der Bewilligung von Fördergeldern starten dürfen. In Bayern ist schon seit 2022 der sogenannte „Vorzeitige Maßnahmenbeginn“ ab Stellung eines Förderantrags automatisch möglich. Das muss im Bund ebenfalls umgesetzt werden.
Bayern wurde erst Anfang 2025 von der Branche als Standort Nr. 1 in Deutschland gewählt. Unser Ziel ist, dass Bayern im Wettbewerb der deutschen Games-Standorte an der Spitze bleibt. Dazu werden die bayerischen Fördermittel trotz insgesamt knapper Kassen verdoppelt. Dank des Engagements unseres Digitalministers Dr. Fabian Mehring wird 2026 in München erstmals der Deutsche Computerspielpreis verliehen. Bis dahin sollte sich Bayern als Games-Standort weiter profilieren.
Schon für das laufende Jahr haben wir 220.000 Euro im Rahmen unserer Fraktionsinitiativen mobilisiert, um besonders im ländlichen Raum über E-Sports zu informieren und den Games-Standort Bayern wissenschaftlich zu vermessen. Jetzt gilt es, die Förderung mit der bayerischen Games-Strategie auf ein neues Level zu heben.
Impressionen: Beim Rundgang durch die Messehalle der Gamescome in Köln