Was tun im Krisen- oder Kriegsfall? Antworten darauf gibt in Schweden seit kurzem eine Notfall-Broschüre, die an alle Haushalte verteilt worden ist. In Deutschland und Bayern fehlt bislang eine vergleichbare Handreichung. Dabei sollten sich die Menschen auch hierzulande auf die verschiedenen Bedrohungs- und Krisenszenarien vorbereiten können.
herausgegeben von der Swedish Civil Contingencies Agency (MSB), informiert über Themen wie Schutzräume, persönliche Vorratshaltung, Verhaltensregeln bei Luftangriffen und die Rolle jedes Bürgers im nationalen Verteidigungssystem. Sie verweist darauf, dass sich jeder auf Krisen vorbereiten und für mindestens eine Woche eigenständig versorgen können sollte. Die Broschüre ist in mehreren Sprachen verfügbar und soll die Resilienz der Gesellschaft stärken. Schweden sendet damit ein klares Signal der Eigenverantwortung und Solidarität in Krisenzeiten.
die auf Katastrophen vorbereitet – herausgegeben vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Darin werden Themen wie Stromausfälle, Hochwasser oder Pandemien behandelt. Verhaltenshinweise im Falle von konventionellen oder hybriden Konfliktszenarien sucht man allerdings vergeblich. Das halten wir als FREIE WÄHLER-Fraktion für problematisch, denn ein Bewusstsein für die realen Gefahren eines Konflikts und für eigenverantwortliche Schutzmaßnahmen können im Ernstfall Leben schützen.
von einer konkreten Bedrohung durch einen militärischen Konflikt entfernt, aber hybride Angriffe auf die Bundesrepublik und ihre europäischen Verbündeten können schon jetzt beobachtet werden. Beispiele sind beobachtete Drohnenflüge über kritische Infrastruktur, Sabotageakte an Kabeln in der Ostsee oder gezielte Desinformationskampagnen in den sozialen Netzwerken. Gleichzeitig sind wir immer häufiger Naturkatastrophen ausgesetzt, wie das Hochwasser des vergangenen Jahres gezeigt hat.
dass zielgerichtete Maßnahmen in den Bereichen des Bevölkerungs- und Selbstschutzes zu ergreifen sind. Wir fordern deshalb vom Bund ganz konkrete Maßnahmen, um die Bevölkerung in ihrer Breite stärker für potenzielle Krisensituation zu sensibilisieren und wichtige Kenntnisse zu vermitteln. Konkret soll die Bundesregierung analog zum schwedischen Modell eine kompakte und übersichtliche Informationsbroschüre über richtiges Verhalten in unterschiedlichen Konflikt- und Krisenszenarien erstellen und an alle Haushalte der Bundesrepublik verteilen.
etwa zum Anlegen von Lebensmittelreserven, dem richtigen Deuten von Sirenentönen oder Verhaltensregeln bei Unwetterereignissen wie Hochwasser. Gerade im Kontext gezielter Desinformation ist es wichtig, der Bevölkerung verlässliche Informationen zur Verfügung zu stellen. Das ist uns auch deshalb so wichtig, weil innere und äußere Sicherheit endlich als Ganzes gedacht werden müssen. Deutschlands Verteidigungsfähigkeit ergibt sich nämlich nicht nur aus dem militärischen Potenzial, sondern auch aus der Fähigkeit einer Gesellschaft, sich in einer Konfliktsituation behaupten zu können. Die Herstellung dieser Verteidigungsfähigkeit ist im Sinne einer funktionierenden Abschreckung die beste Voraussetzung, um sich niemals verteidigen zu müssen.